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Diesen Beitrag hielt ich so oder so ähnlich am 12. März 2018 in freier Rede bei bei den Toastmastern in der Gruppe Speakers' Corner München:

So ein Quatsch!

Seit Jahren ist dieser Begriff Work-Life-Balance in aller Munde. Als ob das Leben nur aus Arbeit und Leben besteht. Oder noch schlimmer: als ob das Leben nur aus Arbeit ODER Leben besteht.

Ist es nicht vielmehr so, dass jeder und jede von uns in seinem Leben deutlich mehr "Rollen" zu bewältigen hat als nur Arbeit und Leben: Für den Arbeitgeber sind wir Angestellte. Für die Wirtschaft sind wir auch noch alle Konsumenten, für den Staat Wähler und Steuerzahler. Und auch privat können wir uns vor Rollen kaum retten:

...weiterlesen "Die Spielbälle des Lebens"

Reisen

Als ich noch angestellt war, verbrachte ich meinen Urlaub über viele Jahre damit,  die Welt zu bereisen. Meist reiste ich an schöne, warme und möglichst exotische Plätzchen auf dieser Welt. Denn für Wintermuffel wie mich gibt es viele Orte, an denen es deutlich wärmer und heller ist als bei uns zur dunkel-kalt-matschigen Jahreszeit.

Auf jeder dieser Reisen habe ich viel gesehen: Landschaften, Wasserfälle, Traum-strände, Vulkane, antike Bauwerke, Tempel oder andere Sehenswürdigkeiten. Ich habe fast überall ziemlich lecker gegessen, und zugegebenermaßen auch einiges getrunken. Ich bin abgetaucht in die Stille und Faszination der Unterwasserwelt, Auge in Auge mit Schildkröten, Anemonen-Clownfischen ("Nemo") und Nacktschnecken. Auch habe ich viele Menschen unterschiedlicher Kulturen, Religionen und Hautfarben getroffen. Natürlich war insgesamt - sowohl bzgl. der Menschen als auch bzgl. einiger Situationen - einiges Unvorhergesehenes, Schräges oder auch nicht so Angenehmes dabei. Das meiste aber war unvergesslich und hat mich wahnsinnig bereichert.

Der schönste Moment

Wenn ich benennen sollte, was für mich die schönsten Momente waren, täte ich mir schwer mich zu entscheiden: Die Stille unter Wasser beim Tauchen, vor allem die sediment-bedeckte Schönheit der Cenotes (Süßwasserhöhlen) in Mexiko. Die Anmut eines (fast) frei laufenden Elefanten, der mit seinem Jungen den Fluss durchquerte. Das Spiel der Naturgewalten diverser Vulkan-Inseln. Der Sonnenaufgang auf dem Piton des Neiges (3.070 m), dem höchste Gipfel von La Réunion nach einem nächtlichen Aufstieg. Der junge Singhalese, der am Südzipfel Sri Lankas in der Strandbar gearbeitet hat (und von dem bisschen Kohle noch seine Mutter finanzierte). Wenn er mal gerade etwas Zeit hatte, machte er einen Feuertanz - für sich selbst, nicht für die Touristen...

Was ich - im Rückblick - sagen würde, was diese Erinnerungen verbindet, ist, dass es sich für mich um die Momente der größten Verbundenheit handelt: Die Momente, wo ich eins war, mit der Natur, mit anderen Menschen oder mit dem größeren, das mich dann umgab. Ganz besonders: mit dem Frieden mit mir selbst und dem Gefühl, am richtigen Fleck zu sein, angekommen zu sein.

Ankommen & suchen

So schön all diese Reisen auch waren: Erst viel später ist mir klar geworden, dass ich doch immer "nur" den Sinn des Lebens und Frieden mit mir selbst gesucht habe. Ge-SUCHT im Sinne des Wortes. Denn diese Suche ähnelte schon fast einer Flucht. Von dieser - fluchtartigen - Sucht befreit haben mich vor allem verschiedene Kurse und Fortbildungen. Böse Zungen würde sie unter der Rubrik "Selbstfindungs-kurse" zusammenfassen.

Wie dem auch sei, mir haben diese ganzen Veranstaltungen geholfen, dieses unbewußte "Etwas" in mein Bewußtsein zu holen, nach dem ich die ganzen Jahre in der ganzen Welt gesucht hatte. So konnte ich ihm ein Gefühl, einen Ausdruck - verbal wie nonverbal - zuordnen und langsam aber sicher mit der Manifestation beginnen. Dadurch habe ich mich selbst besser kennen gelernt und kann so meine Bedürfnisse, Wünsche und Visionen besser zum Ausdruck bringen.

Diese kleine, nachfolgende Geschichte

...ist dafür für mich symbolhaft und erklärt, noch präziser, was ich meine:

"Vor langer Zeit überlegten die Götter, dass es sehr schlecht wäre, wenn die Menschen die Weisheit des Universums finden würden, bevor sie tatsächlich reif genug dazu wären. So entschieden sich die Götter, die Weisheit des Universums so lange an einem Ort zu verstecken, wo die Menschen sie erst finden würden, sobald sie reif genug wären.

Einer der Götter schlug vor, die Weisheit auf dem höchsten Berg der Erde zu verstecken. Aber sie erkannten schnell, dass der Mensch bald alle Berge erklimmen würde. Dadurch wäre die Weisheit auf der Bergspitze nicht sicher genug versteckt.
Dann schlug ein anderer vor, die Weisheit an der tiefsten Stelle des Meeres zu verbergen. Aber auch dort sahen die Götter die Gefahr, dass die Menschen die Weisheit zu früh finden würden.

Dann meldete sich der weiseste aller Götter zu Wort: „Lasst uns die Weisheit des Universums im Menschen selbst verstecken. Er wird erst dort danach suchen, sobald er reif genug ist. Und das ist er dann, wenn er den Weg in sein Inneres geht.“  Die anderen Götter waren von diesem Vorschlag begeistert und so versteckten sie die Weisheit des Universums im Menschen selbst."

(aus der Sufi-Tradition, gefunden u. a. auf www.zeitzuleben.de)

Ich wünsche Dir von Herzen gutes Gelingen bei der Suche. Hab eine gute Reise auf Deinem Weg, egal ob mit mir auf dem GEH HEIM-Weg oder woanders.

GEH HEIM - komm bei Dir an!

Deine Christina Bolte

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